Fehlen uns tatsächlich so viele Wohnungen? Oder liegt es an der Verteilung?

In Berlin leben über 50% der Haushalte alleine! Dafür gibt es einen neuen Begriff: Vereinzelung! 

https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2021/05/wohnungsbau-berlin-wohnungsmangel-zuzug-singles-familien.html

Junge, gut verdienende Singles leben häufig alleine in großen Wohnungen.Hingegen leben Familien, zum Teil  mit einem sogar überdurchschnittlich gutem Monatseinkommen oft beengt und haben eine deutlich geringere Pro-Kopf-Fläche. Es ist keine Seltenheit, dass Familien mit zwei Kindern auf unter 60 qm Wohnfläche wohnen!

Wenn es nicht aus einer freien Entscheidung heraus entstanden ist, weil man bewusst seinen Impact klein halten und ressourcenschonend wohnen möchte, läuft hier gehörig was falsch.

 

Was hat es mit der Vereinzelung nun auf sich?

Wir beobachten zwei Phänomene: Große Wohnungen sind Mangelware + überteuert. 

Wie schon beschrieben, leben in den Großstädten sehr viele Menschen alleine. Neben den jungen Singles bewohnen auch relativ viele ältere Menschen sowohl sehr große Mietwohnungen als auch ihr ehemaliges Familienwohnhaus nun nur noch zu Zweit oder alleine, weil der Partner verstorben ist.

https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-01/wohnen-wohnung-wohnraum-studie-instituts-der-deutschen-wirtschaft?page=4&utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com

Zum Teil gibt es die Bereitschaft, sich zu verkleinern, doch oft sind diese kleineren Wohnungen teurer als die, die sie seit Jahrzehnten mit einem alten Mietvertrag bewohnt werden. Und so nehmen viele Rentner davon Abstand. Die Kinder sind längst aus dem 150 qm großen Einfamilienhaus ausgezogen, leben vielleicht gar nicht mehr in der Heimatstadt und es fällt zusehnds schwerer, die großen Flächen zu bewirtschaften und sauber zu halten. 

“Einen alten Baum verpflanzt man nicht mehr, so sagt man.”

Und dennoch – ist es nicht vernünftig, so lange man noch selbstbestimmt agieren kann, sich zu verkleinern und dadurch sogar eine höhere Lebensqualität im Alter zu bewahren? Wie lässt sich auf achtsame Weise über eine Dikussion in der Öffentlichkeit und mit allen Betreffenden, eine Einsicht und dadurch Erleichterung für alle zu erzielen ?

 

Die Immobilie zwischen Grundbedürfnis und Kapitalanlage

Es ist fast eine philosophische Frage mit realitätsstarken Fakten:

Muss nicht jeder von uns jetzt für eine würdige Wohnzukunft über seinen persönlichen Tellerrand schauen und seine persönlichen Entscheidungen immer in Bezug auf die Vielen mit einbeziehen?

Meines Erachtens lässt sich das Problem lösen, wenn wir uns immer mehr und endlich als Gemeinschaft verstehen und so diese Probleme auch aus diesem Gemeinschaftsverständnis heraus lösen!

Und damit appelliere ich auch an die Vermieter, die ein wichtiger Teil dieser Gemeinschaft sind. In meinen Augen darf die Immobilie nicht mehr wie bisher kapitalsiert werden! Wohnen ist ein Grundbedürfnis!

Das ist ein revolutionärer Gedanke, der mir gefällt.

Ich bleibe optimistisch, dass mit einem Gemeinwohldenken der Spagat zwischen freier Selbstbestimmung und Entscheidungen zum Wohle aller gelingen kann. Genau in dieser Zeitenwenden befinden wir uns alle.

Wie ist deine Meinung dazu?

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